
Wer ein Boot besitzt oder in der Schifffahrt tätig ist, weiß: Die richtigen Marine-Beschläge sind entscheidend für die Funktionssicherheit und Langlebigkeit an Bord. Ob beim Festmachen, Befestigen von Ausrüstung oder bei der Führung von Leinen – Marine-Beschläge spielen eine zentrale Rolle im täglichen Betrieb auf See. In diesem Artikel erfährst du, was Marine-Beschläge sind, welche Arten es gibt, aus welchen Materialien sie bestehen und worauf man bei Auswahl und Pflege achten sollte.
Was sind Marine-Beschläge?
Marine-Beschläge (auch Bootsbeschläge genannt) sind sämtliche Metall- oder Kunststoffteile, die an Bord eines Schiffes zur Befestigung, Führung oder Sicherung verwendet werden. Sie erfüllen funktionale und sicherheitsrelevante Aufgaben und sind oft hohen Belastungen und extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt.
Typische Anwendungen sind:
- Festmachen von Leinen und Tauen
- Halterungen für Masten, Segel, Relings
- Verbindungen von Rumpf- und Deck Ausrüstung
- Bewegliche Teile wie Scharniere, Rollen oder Klampen
Wichtige Arten von Marine-Beschlägen
- Klampen (Klüsen, Poller)
Dienen zum Festmachen von Booten an Stegen oder Bojen. Sie müssen stabil, rostfrei und leicht erreichbar sein. - Rollen und Umlenkrollen (Blöcke)
Erleichtert die Führung von Leinen, besonders bei Segelbooten oder bei Anker- und Fenderleinen. - Scharniere und Riegel
Werden an Türen, Luken, Klappen oder Sitzbänken verwendet. Sie müssen seewasserfest und langlebig sein. - Relingstützen und -beschläge
Für die sichere Befestigung der Reling, wichtig für den Schutz an Bord. - Augplatten und Ösen
Dienen als Befestigungspunkte für Leinen, Seile oder Netze. - Fenderhalter und Halterungen
Für die sichere Positionierung von Fendern, Rettungsringen oder Ausrüstungsgegenständen.
Materialien – Was hält wirklich durch?
Marine-Beschläge müssen korrosionsbeständig, wetterfest und mechanisch belastbar sein. Die gebräuchlichsten Materialien sind:
- Edelstahl (V4A, AISI 316)
Hochwertiger, seewasserbeständiger Edelstahl mit hervorragender Korrosionsfestigkeit. Ideal für den dauerhaften Einsatz im Salzwasser. - Aluminium
Leicht und dennoch stabil. Wird häufig für größere Beschläge oder bei Gewichtsbeschränkungen verwendet. Allerdings nicht so korrosionsbeständig wie Edelstahl. - Messing und Bronze
Besonders im klassischen Bootsbau beliebt. Langlebig und optisch ansprechend, aber teurer. - Kunststoff (z. B. Polyamid, Nylon)
Wird für weniger belastete Anwendungen genutzt. Kostengünstig, leicht und oft UV-beständig, aber nicht so langlebig wie Metall. - Verzinkter Stahl
Korrosionsgeschützt durch Zink Überzug. Gut für den Einsatz im Süßwasser oder bei temporären Gebrauch – nicht ideal für Salzwasser.
Worauf beim Kauf achten?
- Korrosionsschutz
Besonders bei Salzwasser Einsatz ist Edelstahl (V4A) zu bevorzugen. Verzinkte Teile rosten schnell, wenn die Zinkschicht beschädigt ist. - Mechanische Belastbarkeit
Beschläge müssen den Zug- und Druckkräften standhalten, die an Bord auftreten – insbesondere bei Starkwind, Manövern oder Festmachen. - Montagemöglichkeiten
Die Befestigung sollte sicher und dauerhaft möglich sein, z. B. durch Bolzen, Schrauben oder Schweißverbindungen. - Wartungsfreiheit
Hochwertige Beschläge benötigen nur wenig Pflege und halten oft ein Bootsleben lang. - Herstellerqualität und Normen
Achte auf Produkte namhafter Hersteller und ggf. auf Zertifizierungen wie DIN, ISO oder CE, besonders bei sicherheitsrelevanten Teilen.
Pflege und Wartung
Auch die besten Marine-Beschläge benötigen gelegentliche Pflege:
- Regelmäßiges Abspülen mit Süßwasser, besonders nach dem Einsatz im Meer
- Kontrolle auf Risse, Korrosion oder lose Verbindungen
- Bewegliche Teile schmieren mit seewasserfestem Fett
Defekte Teile zeitnah austauschen, bevor es zu Funktionsverlust oder Unfällen kommt